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Brauchtum - Die Hubertusmesse

Die Hubertusmesse wird alljährlich zu Ehren Gottes und zur Erinnerung an den Heiligen Hubertus von Lüttich, am 3. November, dem Hubertustag, abgehalten.

Schon im Mittelalter hat sich der Brauch entwickelt, am Hubertustag eine feierliche Messe zu Ehren des Hl. Hubertus zu lesen. Die Kirche wurde mit dem Grün der Wälder geschmückt, und die Jäger kamen mit ihrem Jagdgerät und oft sogar mit den Hunden zum Gottesdienst. Mit dem Aufkommen der Metallhörner als Signalinstrumente (im 16. und 17. Jahrhundert) war es naheliegend, auch diese mit in die Kirche zu nehmen und darauf zu blasen. Die Melodien sind in Frankreich und Belgien entstanden und meist mündlich weitergegeben worden.

Der Überlieferung nach war Hubertus als junger Edelmann ein leidenschaftlich ausschweifender Jäger, der die Erlegung des Wildes als Selbstzweck sah. Später erkannte Hubertus in allen Wesen Geschöpfe göttlichen Ursprungs und hat sich deshalb hegend und pflegend für sie verwandt.

Diese Grundhaltung der „Achtung vor dem Geschöpf“ ging als Waidgerechtigkeit in die Verhaltensgrundsätze der Jägerschaft ein.

Der Klang der Jagdhörner, die grüne Tracht, Trophäen des Wildes und Schmuck des Waldes geben diesem Gottesdienst das äußere Gepräge. Die ganze Schöpfung, Mensch und Tier, Feld und Wald, Klang und Farbe werden aufgeboten zum Lobe Gottes. Der Jäger weiß aber auch, wie zerstörerisch Jagdleidenschaft und menschliche Willkür in der Natur wirken können.

So wendet er sich demütig an den Schöpfer und Bewahrer der Welt und bittet ihn um Hilfe und Weisung. Alle diese Anliegen, Preis und Dank, Lob und Bitte finden in den Klängen der Jagdhörner ihren Ausdruck. Sie laden den Jäger und Naturfreund ein, mit dem Herzen einzustimmen in das klingende Gebet der Hubertusmesse.

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